WLTP – Was bedeutet der neue Abgastest für teilAuto?

Was unterscheidet NEFZ und WLTP?

Der neue WLTP-Test umfasst unter anderem einen längeren Zeitraum und mehr gefahrene Strecke als das alte NEFZ-Verfahren. Sonderausstattungen werden nun ebenfalls mit berücksichtigt. Außerdem fließen höhere Geschwindigkeiten stärker mit in das Ergebnis ein. Denn gerade bei hohen Geschwindigkeiten steigt der Luftwiderstand überproportional an und erhöht dadurch maßgeblich die Verbrauchswerte. 

Kategorien WLTP (neu) NEFZ (alt)
Zykluszeit 30 min 20 min
Standzeitanteil 13 % 25 %
Gefahrene Strecke 23.250 m 11.000 m 
Höchstgeschwindigkeit 131 km/h 120 km/h
Geschwindigkeit mittel 46,6 km/h 34 km/h 
Einfluss von Sonderausstattung
und Klimatisierung
Keine Klimaanlage. Sonderausstattungen für Gewicht, Aerodynamik und Bordnetzbedarf (Ruhestrom) werden berücksichtigt. Keine Berücksichtigung.

Was bedeutet das für teilAuto?

Anhand der Tankrechnungen konnten wir in den vergangenen Jahren immer vergleichen, was unsere Fahrzeuge im normalen Carsharing-Betrieb so verbrauchen. Diese Werte lagen bis zu 40 Prozent über den „Normverbräuchen“, die via NEFZ ermittelt wurden. Und wo der Verbrauch in der Realität höher ist, sind es natürlich auch die Emissionen. 

Mit dem neuen WLTP-Test nähern sich die im Fahrzeugbrief ausgewiesenen Emissionen der Fahrrealität ein Stück an. Das heißt, der Wert wird höher. Wir illustrieren das mal am Beispiel des Renault Twingo Benziner – zwei baugleiche Autos, eins vor und eins nach dem 1. September 2018 zugelassen. Beim NEFZ-Wagen sind noch 95 g CO2/km als „kombinierter Wert“ angegeben. Beim WLTP-geprüften September-Twingo stehen an gleicher Stelle im Fahrzeugbrief bereits 131 g CO2/km. Das ist ein Zuwachs von 38 Prozent. Auch der Ford Fiesta Benziner legt auf dem Papier bei den Emissioneswerten um 32 Prozent zu – von 97 auf 128 g CO2/km.

Für uns bedeuten die realistischeren Angaben zum einen mehr Transparenz für unsere Entscheidungen beim Fahrzeugeinkauf, zum anderen aber auch eine höhere Kfz-Steuer. Beim Twingo sind es 30 Euro beim Fiesta 62 Euro mehr im Jahr. 

„Es wird teuerer, aber es ist für uns noch tragbar“, sagt Fuhrparkchef Patrick Schöne dazu. Grundsätzlich begrüßt er, dass die ausgewiesenen Werte nun etwas realistischer werden. Aber auch WLTP ist nur ein normierter Test. Wie viel der Wagen am Ende tatsächlich verbraucht, hängt natürlich auch stark von der jeweiligen Nutzung ab. Eine schonende Fahrweise kann helfen, Emissionen und damit die Umweltbelastung zu senken. Hier kommen deshalb noch einmal wichtige Nutzungstipps auf einen Blick.

8 Fahrtipps für weniger Emissionen und weniger Lärm

1. Der Start
Bitte starten Sie den Motor erst, wenn Sie wirklich startklar sind. Fahren Sie gleich los und schalten Sie nach einer Wagenlänge in den zweiten Gang.

2. Vorausschauendes Fahren
Durch vorausschauendes und defensives Fahren lassen sich unnötiges Bremsen und Beschleunigen vermeiden. Halten Sie einen größeren Abstand zum Vordermann oder lassen Sie sich vor roten Ampeln ausrollen.

3. Motor aus 
Wenn der Motor aus ist, kann er nichts verbrauchen. Also schalten Sie ihn an Ampeln, Bahnübergängen oder im Stau einfach ab. Fast alle teilAuto-Fahrzeuge verfügen heute über eine Start-Stopp-Automatik. Die funktioniert so: Nehmen Sie den Gang raus und den Fuß von der Kupplung. Schon schaltet der Motor ab. Wenn es dann weitergehen soll, einfach wieder die Kupplung treten und der Motor startet.

4. Niedrigtourig durch die Stadt
In vielen Fahrzeugen der teilAuto-Flotte wird Ihnen angezeigt, wann Sie hochschalten sollten. Für den Stadtverkehr gilt aber auch folgende Faustregel: 

1. Gang Anfahren (ca. eine Wagenlänge)
2. Gang bis 25 km/h
3. Gang 25 km/h bis 40 km/h
4. Gang ab 40 km/h
5. Gang ab 50 km/h

5. ECO-Taste 
Einige unserer Fahrzeuge verfügen auch über einen ECO-Modus. Einfach den ECO-Schalter drücken und die Motorleistung und das maximale Drehmoment werden etwas reduziert. Auch die Klimaanlage fährt ein wenig zurück.

6. Die Motorbremse
Der Motor hilft Ihnen beim Bremsen. Lassen Sie den vierten oder fünften Gang eingelegt und nehmen Sie den Fuß vom Gas. Dadurch wird das Fahrzeug entschleunigt. Die Motorbremse spart nicht nur Kraftstoff, sondern schont auch die Bremsen. 

7. Moderate Autobahngeschwindigkeit
Hohe Geschwindigkeiten steigern die Emissionen. Wir empfehlen daher auf der Autobahn schön gleichbleibend bei 120 bis 130 km/h zu fahren. Und das Schöne ist: Meist ist man dadurch nicht später am Ziel. 

8. Unnötige Verbraucher abschalten
Natürlich sind es auch hier die einfachen Dinge, die schon etwas bewirken können. Schalten Sie die Heckscheibenheizung aus, wenn sie nicht benötigt wird. Agieren Sie vernünftig im Umgang mit Klimaanlage und Heizung und lassen Sie die Fenster geschlossen, wenn Sie sie eingeschaltet haben. 

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