Was kostet ein Auto wirklich?

Um mehr als 20 Prozent sind die Ausgaben rund ums Auto in den vergangen zehn Jahren gestiegen. Das teilte das Statistische Bundesamt kürzlich mit. Entschuldigen Sie, dass wir es uns an dieser Stelle nicht verkneifen können: Doch die teilAuto-Preise sind immer noch die gleichen, die wir 2006 einmal festgelegt haben. Aber gut, wir wollten darüber reden, was ein eigenes Auto im Monat so kostet. Also, los geht’s!

Wichtig ist es, bei einer solchen Aufstellung, nicht nur die Ausgaben für den Kraftstoff, sondern die Gesamtkosten im Blick zu haben. Zu den Gesamtkosten zählen neben den Betriebskosten für Betankung und Pflege, auch die Anschaffung bzw. der Wertverlust, die monatlichen Fixkosten für Steuer, Versicherung und Stellplatz sowie Werkstattkosten für Durchsichten, Wartung, Reparaturen und Reifenersatz.

Der ADAC ermittelt auf seiner Webseite typengenau, was welches Fahrzeugmodell pro Monat kostet. Er bezieht sich dazu standardmäßig auf eine Haltedauer von 48 Monaten mit 15.000 km Laufleistung pro Jahr. Ein Ford Fiesta, so wie er im teilAuto-Fuhrpark zu finden ist, schlägt dabei mit 481 Euro pro Monat zu Buche. Auf die Betriebskosten entfallen davon 79 Euro, auf die Werkstattkosten 46 Euro. Die Fixkosten belaufen sich auf 107 Euro. Der Wertverlust wird mit 249 Euro eingepreist. 38,5 Cent zahlt man also pro gefahrenen Kilometer beim eigenen Fiesta.

Mit der Größe des Autos steigen natürlich auch die Gesamtkosten. Der auch von teilAuto eingesetzte Ford Focus Turnier kostet den Besitzer laut ADAC schon 583 Euro pro Monat bzw. 46,6 Cent je Kilometer. Die Frage ist nun: Was zahlt dagegen ein Carsharing-Nutzer? Hier wollen wir einen unserer Kunden zu Wort kommen lassen, der sein zweites Jahr mit teilAuto auf Twitter wie folgt bilanzierte: „7274 km kosteten insgesamt Euro 2715 (37,4 Cent/ km)“. Wir haben genauer nachgefragt, ca. 90 Prozent der gefahren Kilometer legte der teilAuto-Nutzer dabei mit einem Ford Focus zurück, die restlichen zehn Prozent mit einem Fiesta.

In diesem Vergleich kann sich die Bilanz „teilAuto vs. Privat-Pkw“ also sehen lassen. Rund 700 Euro hat der autoteilende Twitter-Nutzer in seinem zweiten Carsharing-Jahr gegenüber einem eigenen Ford Focus eingespart. Natürlich ist die ADAC Autokostenliste nur eine Modellrechnung. Die Höhe der monatlichen Ausgaben hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Wer ein älteres Auto fährt, kann sicher einen geringeren Wertverlust einberechnen. Dafür fallen wahrscheinlich höhere Werkstattkosten an.

Zweifelsohne haben auch die eigenen Nutzungsgewohnheiten einen großen Einfluss darauf, ob man mit Carsharing günstiger fährt. Die Stiftung Warentest berechnete im Jahr 2012 im Rahmen eines Carsharing-Vergleichs, dass vor allem Wenigfahrer durchs Autoteilen sparen können. Bei 5.000 gefahrenen Kilometern pro Jahr kostet der private Kleinwagen 206 Euro pro Monat, die Gemeinschaftsauto-Nutzung hingegen nur 138 Euro. Immerhin eine Differenz von 68 Euro monatlich, also 816 Euro im Jahr. Aber auch das ist natürlich nur eine Modellrechnung.

Sicher muss jeder einzelne individuell abwägen, was für ihn oder sie sinnvoll und günstig ist. Eins zu eins lässt sich Privat-Nutzung vermutlich ohnehin nicht auf Carsharing-Nutzung übertragen. Schon allein weil viele Autoteiler gern und häufig ihre Mobilität mixen und zum Beispiel mehr Radfahren oder öfter zu Fuß gehen. Das ist nicht nur noch besser für den Geldbeutel, sondern auch prima für die Umwelt.